Warum jagen Katzen? Jagdverhalten bei Katze

Mit ihrer Anmut und Geschicklichkeit sind Katzen wahre Meister der Jagd – Eigenschaften, die sie zu Recht als kleine „Stubentiger“ berühmt machen. Schon beim Anblick einer Katze, die sich leise an einen Vogel heranschleicht, wird die Verwandtschaft zu Löwen und Tigern deutlich: der geduckte Körper, die geschmeidigen Bewegungen, der konzentrierte Blick – ein perfekter Jäger auf der Lauer.

Der Jagdinstinkt ist bei Katzen tief verwurzelt. Genetisch bedingt und untrainierbar zeigt er sich in der typischen „Hinterhalt-Technik“: abwarten, beobachten, zuschlagen. Diese effiziente Methode verbindet alle Katzenarten, ob groß oder klein. Dabei sind unsere Samtpfoten opportunistische Jäger – sie passen sich an und nutzen Gelegenheiten, um ihre Beute mit möglichst wenig Aufwand zu erlegen.

Dieser Instinkt prägte auch die Beziehung zwischen Katzen und Menschen. Als Falbkatzen begannen, sich an menschliche Siedlungen anzupassen, blieben sie dennoch unabhängige Jäger. Und auch heute könnten viele Katzen problemlos allein überleben, selbst wenn sie uns vorwurfsvoll an den leeren Napf erinnern.

Kleine Jäger

Katzen faszinieren nicht nur durch ihre Geschmeidigkeit, sondern auch durch ihre beeindruckende Schnelligkeit. Wenn sie eine Beute verfolgen, können sie Geschwindigkeiten von bis zu 48 km/h erreichen.

Ihre feinen Sinne spielen dabei eine entscheidende Rolle: dank ihrer Pupillen sehen sie auch im Dunklen gut, sie haben ein exzellentes Gehör und einen ausgeprägten Geruchssinn. Mit ihren scharfen Zähnen und spitzen Klauen sie sind perfekt für die Jagd gerüstet.

Selbst Hauskatzen, die nicht mehr jagen müssten, haben diesen tief verwurzelten Instinkt. Um diesen auf sichere Weise auszuleben, bieten sich Spielzeuge wie Federangeln oder Laserpointer an. Sie ahmen die Bewegungen von Beutetieren nach und sorgen für Abwechslung, die sowohl mental als auch körperlich fordert.

Eine Katze läuft sehr schnell in der Natur

5 Praktische Tipps: so schützen Sie Ihre Katze und andere Tiere in der Brut- und Setzzeit

Katzen sind von Natur aus neugierig und werden von den vielen Jungtieren in der Brut- und Setzzeit magisch angezogen. Doch dieser Jagdtrieb kann nicht nur die Wildtiere gefährden, sondern auch Ihre Katze in Gefahr bringen.

Leider können Vögel und Kleinnager mit diversen Krankheiten und Würmern infiziert sein, wodurch jagende Katzen einem deutlich höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind. Abgesehen davon bergen manche Beutetiere auch das Risiko ernsthafter Verletzungen, insbesondere wenn sie sich wehrhaft verteidigen.

Zwischen dem 1. April und 15. Juli ist besondere Vorsicht geboten: in Österreich und Deutschland bekommen die meisten Wildtiere in dieser Zeit ihren Nachwuchs. Während Hunde auf Wald- und Feldwegen strenger Leinenpflicht unterliegen, ist es auch für Katzenbesitzer wichtig, Ihre Haustiere und die wilden Tiere zu schützen. Mit einigen einfachen Maßnahmen lässt sich beides umsetzen:

Tipp 1: Katzen drinnen behalten. Besonders in den Morgenstunden sind Vögel sehr aktiv, viele andere Tiere bevorzugen die Dämmerung und die Nacht. Sie tun Ihrer Katze und den Wildtieren einen Gefallen, wenn Sie sie frühmorgens und über Nacht im Haus behalten.

Tipp 2: Katzenhalsbänder mit Glöckchen. Das Klingeln kann Vögel warnen und ihnen die Flucht ermöglichen. Wichtig ist, dass das Halsband sicher ist und sich bei Bedarf lösen kann, damit Ihre Katze nicht hängen bleibt.

Tipp 3: Garten oder Balkon sichern. Wenn möglich, gestalten Sie einen Teil des Gartens so, dass Ihre Katze die frische Luft genießen kann, ohne in Konflikt mit Wildtieren zu kommen. Ein katzensicherer Garten schützt nicht nur die Natur, sondern bietet auch Ihrer Katze eine sichere Umgebung.

Tipp 4: Katze mit Spielen auslasten. Jagdinstinkte lassen sich mit abwechslungsreichen Spielen wunderbar ausleben. Interaktive Spielzeuge wie Federangeln, Bälle oder Fummelbretter lasten Ihre Katze mental und körperlich aus. So können Sie sicherstellen, dass Ihre Katze zufrieden und beschäftigt ist.

Tipp 5: Besonders hochwertige und gesunde Menüs anbieten. Eine ausgewogene und proteinreiche Ernährung hilft Ihrer Katze, gesund zu bleiben und steigert ihre Zufriedenheit. Mit hochwertigen Snacks können Sie auch jagdliche Suchspiele veranstalten.

Eine Katze spielt mit einem Inteligenzspiel in der Wohnung

Alternative Beschäftigung für jagdfreudige Katzen

Katzen brauchen Bewegung und mentale Herausforderungen, um glücklich und gesund zu bleiben. Wenn Sie Ihrer Katze Alternativen bieten, ihren Jagdtrieb auszuleben, können Sie sie sinnvoll beschäftigen und gleichzeitig die Natur schützen. Dabei kommt es darauf an, die natürlichen Verhaltensweisen von Katzen nachzuahmen und eine anregende Umgebung zu bieten, in der sie ihre Neugier und ihren Jagdinstinkt ausleben können.

Interaktive Spielzeuge: Federn, Bälle, mechanische Mäuse oder Fische ahmen die Bewegungen von Beutetieren nach. Diese Spielzeuge sprechen den Jagdinstinkt Ihrer Katze direkt an, damit sorgen Sie für viel Spaß und Bewegung.
Reizangel: ein echter Klassiker unter den Katzenspielzeugen und aus gutem Grund sehr beliebt. Sie können gemeinsam mit Ihrer Katze spielen und gleichzeitig die Bindung stärken.
Suchspiele: verstecken Sie Leckerlis in der Wohnung, oder in einer Raschelkiste (Karton mit Kügelchen aus Zeitungspapier) und lassen Sie Ihre Katze danach suchen. Das fordert nicht nur ihren Spürsinn, sondern bietet auch mentale Stimulation und Abwechslung im Alltag.
Intelligenzspielzeug: Fummelbretter sind eine wunderbare Möglichkeit, Ihre Katze mental zu fordern. Sie regen zum Nachdenken an, wenn die Katze herausfinden muss, wie sie an die Leckerbissen gelangt und wie sich die verschiedenen Fächer öffnen lassen.
Kreative Bauprojekte: Katzen lieben Kartons und Schachteln. Sie können ihrer Kreativität freien Lauf lassen und Tunnelsysteme, Burgen oder Parcours bauen. Ihre Katze wird es lieben, Hindernisse zu überwinden und neue Herausforderungen zu meistern. Vor allem, wenn die Motivation stimmt – schaffen Sie mit der Reizangel, Spielzeug oder Leckerlis Anreize.

Die richtige Beschäftigung hält Ihre Katze fit und zufrieden, zusätzlich hilft sie, den Jagdtrieb auf spielerische Weise zu kanalisieren. Gleichzeitig leisten Sie einen Beitrag zum Schutz von Wildtieren und sorgen dafür, dass Ihre Katze sicher bleibt.

Für ein harmonisches Miteinander

Während der Brut- und Setzzeit von April bis Juli ist besondere Achtsamkeit gefragt, um sowohl die Sicherheit Ihrer Katze als auch den Schutz der Natur zu gewährleisten. Das Gleichgewicht in der Natur ist fragil, und indem wir die Auswirkungen unserer Freigänger-Katzen auf die Umwelt berücksichtigen, leisten wir einen wertvollen Beitrag zu einem gesunden Ökosystem – und minimieren zugleich potenzielle Risiken für unsere Samtpfoten.

Mit einer Kombination aus artgerechter Haltung und gezielter Beschäftigung können Sie Ihre Katze glücklich machen und zu einem harmonischen Miteinander zwischen Mensch, Tier und Natur beitragen.