Ängstliche Katze - Wie gehe ich mit ihr um?

Katzen faszinieren uns mit ihrer Anmut, Eleganz und Eigenständigkeit. Sie sind Familienmitglieder, deren Wohlbefinden uns sehr am Herzen liegt. Doch was tun, wenn unsere Samtpfoten plötzlich Angst haben? Katzen können, genau wie wir, Angstzustände entwickeln, die von äußeren Einflüssen oder traumatischen Erlebnissen herrühren. Dieser Artikel geht der Frage nach, warum Ihre Katze plötzlich Angst zeigt und wie Sie ihr dabei helfen können, diese zu überwinden – insbesondere in den dunklen Wintermonaten und rund um Silvester.

Wie erkenne ich, ob meine Katze ängstlich ist?

Die Körpersprache von Katzen gibt Auskunft über ihren Gesundheits- und Gemütszustand. Wenn Ihre Katze Angst hat, gibt es verschiedene Anzeichen, die auf ihre Unsicherheit hinweisen. Eine steife Körperhaltung, bei der der Schwanz eingezogen, die Ohren nach hinten gelegt und der Blick abgewendet ist, signalisiert, dass sich Ihre Katze fürchtet. Auch Rückzugsverhalten ist typisch: versteckt sich Ihre Katze häufig in dunklen Ecken oder unter Möbeln, zeigt das, dass sie sich unwohl und unsicher fühlt. In bedrohlichen Situationen kann es auch zu Abwehrverhalten kommen – Fauchen oder sogar Kratzen und Beißen sind häufige Reaktionen, auf Angst und Bedrängnis.

Ein weiteres Zeichen von Stress und Angst ist übermäßiges Putzverhalten. Ihre Katze versucht, sich durch das Putzen an bestimmten Körperstellen zu beruhigen und Spannungen abzubauen. Auch Unsauberkeit, wie das Absetzen von Kot oder Harn außerhalb der Katzentoilette, kann ein deutlicher Hinweis auf Angst sein. In vielen Fällen wird eine ängstliche Katze außerdem weniger fressen oder das Futter ganz verweigern. Appetitlosigkeit kann ein starkes Zeichen für Angstzustände sein. Schließlich kann sich das Kommunikationsverhalten Ihrer Katze verändern: manche Katzen miauen häufiger, drücken damit ihre Unruhe aus und fordern Aufmerksamkeit ein.

Denken Sie daran, dass diese Symptome auch auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen können und beobachten Sie Ihre Katze aufmerksam. Im Zweifelsfall ist es immer besser eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen. 

Mögliche Auslöser von Angst bei Katzen

Angst bei Katzen kann viele Ursachen haben: Veränderungen der Lebensumstände, ein Umzug, der Einzug eines neuen Haustiers oder einer weiteren Person, Familienzuwachs und sogar eine Veränderung im Tagesablauf.

Katzen können auch durch einschneidende Erlebnisse wie Unfälle, Auseinandersetzungen mit Artgenossen, Schmerzen und daraus resultierende unangenehme Behandlungen beim Tierarzt oder der Tierärztin sowie plötzliche und lange Trennungen von den Bezugspersonen traumatisiert werden. Diese Erfahrungen können tiefe Ängste auslösen und die Katze dazu bringen, bestimmte Situationen oder Reize zu fürchten.

Auch eine unzureichende Sozialisierung in den frühen Lebensphasen kann dazu führen, dass Katzen ängstlich sind. Wenn eine junge Katze nicht genügend positive Erfahrungen mit Menschen, Tieren und in Umgebungen gemacht hat, kann sie sich generell ängstlich und unsicher gegenüber neuen Situationen zeigen. Auch die genetische Veranlagung von Katzen kann Ängstlichkeit begünstigen: Wenn die Elterntiere der Samtpfote sehr ängstlich waren, besteht die Möglichkeit, dass die Katze selbst eher ängstlich ist.

Achtung: Das sind zwar einige der häufigsten Auslöser von Angst bei Katzen. Samtpfoten sind aber Individuen und reagieren auf verschiedene Situationen unterschiedlich. 

So helfen Sie Ihrer Katze, ihre Angst zu überwinden

Um Ihrer Katze zu helfen, sollten Sie vor allem eine ruhige und sichere Umgebung schaffen. Geben Sie ihr Rückzugsorte, in denen sie sich sicher fühlt. Höhlen oder erhöhte Plätze sind ideal, da Katzen gerne den Überblick behalten.
Ein geregelter Tagesablauf und Routine helfen ebenfalls, Ängste zu minimieren. Katzen lieben Beständigkeit. Bringen Sie also Struktur in den Alltag Ihrer Katze, indem Sie feste Fütterungs- und Spielzeiten einhalten.

Positive Verstärkung

Belohnen Sie mutiges Verhalten Ihrer Katze mit Leckerlis oder Streicheleinheiten. Das schafft Vertrauen und hilft Ihrer Katze, neue Situationen mit positiven Erfahrungen zu verknüpfen.

Langsame Eingewöhnung

Sollten neue Menschen oder Tiere in das Leben Ihrer Katze treten, führen Sie diese langsam und behutsam ein. Katzen brauchen Zeit, um sich an Veränderungen zu gewöhnen. Lassen Sie Ihrer Samtpfote den nötigen Raum, um sich zurückzuziehen.

Tierärztlicher Rat bei anhaltender Angst

Wenn Ihre Katze längerfristig unter Angstzuständen leidet, ist ein Besuch beim Tierarzt bzw. bei der Tierärztin empfehlenswert. 
Dort können gesundheitliche Ursachen ausgeschlossen und die Notwendigkeit für Beruhigungsmittel besprochen werden. Diese sollten jedoch nur punktuell und in besonderen Situationen, wie an Silvester, verabreicht werden.
katze trinkt von einem wasserhahnkatze trinkt von einem wasserhahn

Braucht meine Katze Beruhigungsmittel?

In bestimmten Situationen kann es sinnvoll sein, Ihrer Katze Beruhigungsmittel anzubieten, insbesondere bei starken Angstzuständen. Hierbei haben Sie die Wahl zwischen natürlichen Präparaten wie Baldrian, Bachblüten und Lavendelöl sowie verschreibungspflichtigen Medikamenten. Die Entscheidung über die Notwendigkeit sollte stets in enger Absprache mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin getroffen werden, da nur Expert:innen den Grad der Angst richtig einschätzen können.
Natürliche Mittel sind in der Regel sanft wirksam und eignen sich daher eher für eine längerfristige Anwendung. Verschreibungspflichtige Beruhigungsmittel hingegen sind keine dauerhafte Lösung und sollten als Teil eines umfassenden Ansatzes zur Angstbewältigung betrachtet werden. Neben der medikamentösen Unterstützung sind auch Verhaltensänderungen, Umgebungsanpassungen und gezieltes Training entscheidend, um das Wohlbefinden Ihrer Katze langfristig zu fördern.

Fazit

Ihre Katze liegt Ihnen am Herzen, und es gibt viele Möglichkeiten, ihr zu helfen, mit Angst umzugehen und sie zu überwinden. Durch eine ruhige Umgebung, Routine und positive Verstärkung können Sie viel erreichen. Besonders in den kalten Monaten und rund um Silvester ist es wichtig, aufmerksam zu sein und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Als Katzenliebhaber liegt es in unserer Verantwortung, für das Wohl unserer Samtpfoten zu sorgen. Helfen Sie Ihrer Katze, sich sicher und geborgen zu fühlen – mit dem besten Futter und köstlichen Snacks, die ihr Wohlbefinden unterstützen.